Der folgende Beitrag ist der Festschrift zur 100-Jahr–Feier der Grundschule am Grünen Markt entnommen.

Dort findet sich reichhaltiges Bildmaterial von den ersten architektonischen Entwürfen bis zur Generalsanierung.

Die Festschrift kann käuflich erworben werden.

 

Die Baugeschichte unserer Schule

  1. I. Historischer Rückblick

15. Jahrhundert

In Erding ist erstmals für das Jahr 1433 ein Schulmeister bezeugt.

16. Jahrhundert

In den Urkunden des Erdinger Stadtarchivs wird ein erster deutscher Schulmeister  mit dem Namen Georg Leichtenberger genannt, der ab 1582 die „Ordinary Schule“ leitet.

17./18. Jahrhundert

Anfang des 18. Jahrhunderts gibt es in Erding drei Winkelschulen, die 1733 verboten werden. Dennoch bestehen sie weiter bis 1802.

Daneben unterhält die Weltpriestervereinigung der Bartholomäer von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine lateinische Vorbereitungsschule.

19. Jahrhundert

Im Jahre 1802 wird die allgemeine Schulpflicht für Kinder vom 6. – 12. Lebensjahr in Bayern eingeführt. Für alle Kinder von 12 – 18 Jahren ist der Besuch von Sonntagsschulen vorgeschrieben.

Das älteste Schulhaus mit Lehrerwohnung in Erding befindet sich von 1802 - 1821 neben dem Münchner Tor im eingetauschten Stadttürmerhaus (später Koschadehaus genannt - heute steht an dieser Stelle das Gebäude des  „Erdinger Anzeiger“).

Im Jahre 1821 kaufte die Gemeinde Erding für 6000 Gulden das königliche Rentamtsgebäude in der Langen Zeile und richtete darin die Volksschule und eine Lehrerwohnung ein (heutiges Gruber-Haus). Dort gingen ab 1822 die Erdinger Kinder zur Schule.

Ab 1859 sind mindestens vier Lehrer angestellt, die zugleich noch den Organisten- und Chorregentendienst innehaben.

Das Gebäude wurde 1862 zeitgemäß umgebaut, war aber schon vor der Jahrhundertwende zu klein.

1867 entsteht das neue Schrannenhaus und es müssen Ausweichklassen in der Schrannenhalle untergebracht werden. Nachdem das Amtsgericht ins neue Staatsgebäude einzieht, werden wieder Räumlichkeiten für die Schule frei. Wegen der Errichtung einer landwirtschaftlichen Winterschule muss das Schrannenhaus von der Volksschule geräumt werden und es werden sogar Schulsäle im damaligen städtischen Museum eingerichtet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollte das Nomadenleben der Schulkinder durch den Neubau einer Knabenschule ein Ende finden.

  1. II. 100 Jahre Schulgeschichte

 

1906

24.08.1906: Auf Antrag von Bürgermeister Herbig wird der Beschluss gefasst, ein neues Schulhaus in der Haager Vorstadt zu errichten.

Die Kostenaufstellung und die Pläne des Architekten Schott aus München werden genehmigt. Das „Gemeinde-Collegium“ stimmt der veranschlagten Bausumme über 150.000 Reichsmark zu.

 

1908

Baubeginn des Knabenschulhauses mit 9 Schulsälen, 1 Konferenzzimmer, 1 Lehrmittelzimmer, 1 Bibliothekszimmer, Wohnung des Hausmeisters, Baderäume und Schülerwerkstätte. Unter Stadtbaumeister Egger führen hiesige Handwerksbetriebe nach den Plänen des Architekten Schott die Bauarbeiten aus. Für den Neubau an der Haager Straße wurde zuvor das baufällige Wohnhaus mit Garten vom Gärtner Josef Schrank für 25.000 Reichsmark erworben und abgerissen.

 

1909

Baufertigstellung des Knabenschulhauses im wilhelminischen Stil. Für damalige Verhältnisse wird sehr modern gebaut: es gibt elektrisches Licht, eine Zentralheizung und Spülklosetts. Die Gesamtkosten betragen 200.000 Mark.

In einem 2. Bauabschnitt soll auf dem Gelände auch noch ein Mädchenschulhaus errichtet werden. Dieser Plan wird nicht durchgeführt, da die Einwohnerzahl stagniert.

 

1910

03.01.1910: Übergabe, Einweihung und Eröffnung der katholischen Knabenschule.

Im dritten Stock ist die Berufsschule untergebracht.

Das Mädchenschulhaus ist ab jetzt das alte Schulhaus in der Langen Zeile.

 

1939

Bis 1939 haben die Knabenschule und die Mädchenschule jeweils eine eigene Schulleitung.

1945 - 1948

Der Bombenangriff der Amerikaner auf Erding vom 18.04.1945 verursacht schwere Kriegsschäden in der Innenstadt und in der Haager Vorstadt. Die Knabenschule wird nicht getroffen, aber durch Druckwellen stark beschädigt: das Dach wird teilweise abgedeckt, ein Kamin stürzt ein, die Fensterscheiben bersten, Türen werden herausgerissen.

Der Unterricht soll am 17.09.1945 wieder beginnen. Deshalb beteiligen sich auch die Lehrer an den Reparaturarbeiten. Viele Schüler müssen aber vorerst in Gasthäusern untergebracht werden. Die Räume der Knabenschule werden an obdachlos gewordene Bürger, an Heimatvertriebene und an Behörden abgegeben.

 

1948/49

Das Mädchenschulhaus ist teilweise noch von den Amerikanern beschlagnahmt, deshalb sind einige Mädchenklassen im Knabenschulhaus ausgelagert. Wegen der Raumnot findet Schichtunterricht statt. Es gibt für die beiden Schulhäuser jeweils wieder eine eigene Schulleitung.

Der Turnunterricht fällt vor allem im Winter aus, da die einzige Turnhalle Erdings - sie stand auf dem Gelände des heutigen St. Antonius-Kindergartens und wurde 1886 vom Männerturnverein Erding erbaut - nicht heizbar ist und außerdem von einer Flüchtlingsfamilie bewohnt wird.

Es fehlen Unterrichts- und Lehrmittel.

Hungern brauchen die Kinder zu dieser Zeit nicht mehr, da es die von den Besatzungsmächten eingeführte Schulspeisung gibt.

 

1949/50

Seit diesem Schuljahr besteht in Erding eine kleine, von den Eltern beantragte Evangelische Volksschule, die in der Knabenschule untergebracht ist. In drei Räumen werden drei Klassen unterrichtet: 1/2, 3/4 und 5 bis 8.

Auch das Gymnasium und die Berufsschule haben hier Räume.

 

1950/51

Durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener und Flughafenbediensteter sind die Räumlichkeiten sowohl der Knabenschule als auch der Mädchenschule überfüllt und doppelt belegt, so dass erstmals der Ruf nach einem neuen Schulhaus laut wird.

 

1951/52

Offizielle Errichtung und Genehmigung einer öffentlichen Evangelischen Volksschule, der einzigen im Landkreis Erding, durch die Regierung von Oberbayern. Untergebracht werden soll diese im ehemaligen HJ-Heim (Jugendheim) an der Schießstätte, das von den Amerikanern geräumt wurde. Am 05.05.1952 werden die Räume bezogen und die drei evangelischen Klassen aus der Knabenschule ziehen um.

Heute ist hier der Kindergarten an der Schützenstraße untergebracht.

 

1952/53

Vom 9. – 12. Juli sind acht Familien mit 21 Personen samt Mobiliar in der Evangelischen Schule untergebracht, da wegen des Hochwassers etliche Wohnungen vorübergehend verlassen werden müssen.

 

1956/57

Wegen wachsender Schülerzahlen und des Schichtunterrichts stellt sich erneut die Raumfrage.

In der Knabenschule werden auch einige Mädchen unterrichtet.

Der Hausmeister wohnt im Keller.

 

1957/58

Die Regierung von Oberbayern genehmigt die Errichtung einer Sonderschule in Erding. Diese Klasse führt im Knabenschulhaus Herr Hilfsschullehrer Georg Hargaßer.

Alle Fenster werden eingeglast. Bis dahin waren einige nur mit Brettern zugenagelt.

Am heutigen Sportplatz sowie im hinteren Teil des jetzigen Pausenhofes an der Sempt versorgen Schrebergärten die Bevölkerung.

 

1958/59

Im Juli 1959 beschließt der Erdinger Stadtrat auf einem rund 30000 Quadratmeter großen Areal an der damals frisch erworbenen Schillerwiese die dringend benötigte Zentralvolksschule zu errichten. Hier sollen dann alle Kinder aus der Mädchenschule und der Knabenschule unterrichtet werden.

 

1961/62

Die bald frei werdende Knabenschule soll nach Stadtratsbeschluss als Evangelische Volksschule Verwendung finden. Im Juni 1962 befasst man sich mit den Umbauplänen, nachdem die Frage der Rentabilität (Umbau, Neubau, Verkauf) erörtert worden ist. Auf Initiative von Stadtrat Schiessl werden Zuschüsse genehmigt.

Der Ausbau soll vorsorglich als achtklassige Schule erfolgen, wobei der Kern  erhalten bleibt. Geplant ist der Neubau einer 72 m² großen Hausmeisterwohnung, welche mit einem überdachten Gang mit dem Hauptgebäude verbunden wird. Gegenwärtig noch verpachtete Flächen (Privatgärten) sollen in den Schulhof integriert werden. Außerdem sind ein Werkraum, ein Handarbeitsraum, ein Rektorat, ein Lehrerzimmer, ein Elternsprechzimmer sowie getrennte Toiletten für Mädchen und Jungen vorgesehen. Man rechnet mit 690000 DM Baukosten.

 

1962/63

Wegen des strengen Winters wird der Umzug in die neu errichtete Volksschule am Lodererplatz vorverlegt auf den 25. und 26. Januar 1963. Am 27. Januar öffnet die neue, moderne Volkschule ihre Pforten für die katholischen Mädchen und Jungen aus Erding. Zwei große Turnhallen ermöglichen jetzt einen geregelten Sportunterricht.

Das Knabenschulhaus wird frei.

Umbau und Modernisierung der ehemaligen Knabenschule:

Erweiterung um einen Toilettenanbau im Osten des Haupthauses mit einem Kostenaufwand von 700 000 DM.

 

1963/64

20.09.1963: Feierliche Einweihung des Neubaues der Volksschule Erding am Lodererplatz.

Weiterhin Umbau, Anbau und Modernisierung des Knabenschulhauses.

Mai 1964: Umzug der Evangelischen Volksschule von der Schützenstraße ins ehemalige Knabenschulhaus. Durch den Aufbau des Fliegerhorstes hat die evangelische Schule immer mehr an Bedeutung gewonnen. In das ehemalige Jugendheim, in dem bis jetzt die Evangelische Volksschule untergebracht gewesen ist, zieht die Knabenrealschule ein.

17.07.1964: Feierliche Einweihung der „Neuen Evangelischen Volksschule“.

Ab jetzt ist kein Schichtunterricht mehr nötig.

 

1965/66

Ab diesem Schuljahr sind die ersten Klassen der Knabenrealschule im Dachgeschoß untergebracht. Ein Neubau der Knabenrealschule entsteht an der Äußeren Münchner Straße.

 

1966/67

Die Schülerzahl der Evangelischen Volksschule sinkt auf unter 200. Man sorgt sich um den Fortbestand dieser Schule und diskutiert die Umwandlung in eine „Christliche Gemeinschaftsschule“. Nach dem Volksschulgesetz ist eine Umwandlung der bisherigen Bekenntnisschulen in „Christliche Gemeinschaftsschulen“ möglich, wenn 2/3 der Eltern dies wünschen.

Bei der Schuleinschreibung im Juni 1967 gibt es sehr viele Anmeldungen für die „Christliche Gemeinschaftsschule“.

Zum Ende dieses Schuljahres wird die „Evangelische Bekenntnisschule“ aufgelöst und in eine „Christliche Gemeinschaftsschule“ umgewandelt.

 

1967/68

Die erste „Christliche Gemeinschaftsschule“ im Landkreis Erding öffnet im September mit 277 Schülern in 7 Klassen ihre Pforten.

Neuer Schulleiter wird ab Februar 1968 Johann Mayerhofer.

Die Forderung nach dem Bau einer eigenen Turnhalle wird an den Stadtrat gestellt, denn die Schüler müssen zum Sportunterricht zu den Turnhallen am Lodererplatz gehen.

 

1968/69

Ab dem 2. Dezember 1968 fährt ein Schulbus die Kinder aller Schulen von Williamsville in die Stadt.

Die Schulform der „Christlichen Gemeinschaftsschule“ ist offiziell seit Februar 1969 die Regelschule.

Im April 1969 legt der Erdinger Stadtrat die Sprengelgrenzen für alle Erdinger Schulen fest, das bedeutet, dass die Eltern keine Wahl mehr haben werden, welche Schule ihr Kind besuchen soll.

Die Notwendigkeit einer eigenen Turnhalle samt Erweiterung  des Schulhauses ist gegeben.

 

1969/70

Gemäß der Schulreform wird die bisherige Volksschule in Grundschule und Hauptschule eingeteilt.

Das Schulhaus an der Haager Straße wird eine reine Grundschule mit dem neuen Namen „Grundschule am Grünen Markt“.

Mit 437 Schülern in 11 Klassen herrscht arge Platznot, der Musiksaal wird zu einem Klassenzimmer und die Garderoben sind im Keller untergebracht.

Im Juni 1970 genehmigt der Stadtrat den Ausbau für 12 Schulsäle, eine Turnhalle mit Nebenräumen und einen Mehrzweckraum. Das Lichtbildzimmer im 3. Stock soll ein neuer Klassenraum werden (= 12. Schulsaal), so dass die Grundschule dreizügig geführt werden kann.  Mit den Planungen wird der Architekt Anton Kressierer beauftragt. Es ist angedacht, einen Steg über die Sempt zum Grundstück des ehemaligen Heilig-Geist-Gartens zu bauen. Dieses Gelände soll mit in den Pausenhof einbezogen werden, da jedem Kind eine genau vorgeschriebene Fläche zusteht.

 

1970/71

Der Bau der Turnhalle samt Nebenräumen beginnt, muss aber im Februar vorläufig gestoppt werden, da die Finanzierung nicht gesichert ist. Es wird mit 1,45 Millionen DM gerechnet. Am 20. April können die Bauarbeiten wieder von der Baufirma Anzinger aufgenommen werden. Auf dem Gelände neben der Turnhalle soll Erdings erster Hartplatz entstehen sowie eine 50 m Laufbahn und eine Weitsprunggrube. Das Besondere an der neuen Turnhalle werden automatische Fensteröffner sein.

 

1971/72

Ab diesem Schuljahr wird nach Mehrheitsbeschluss der Eltern die 5-Tage-Woche eingeführt.

Lehrer und Schüler klagen über den Baulärm.

Am 21. September findet das Richtfest statt, am 30. Juni 1972 werden die Turnhalle, der Mehrzweckraum und der Allwetterplatz eingeweiht.

 

1973/74

Die Winterferien dauern wegen der Ölkrise bis zum 11.01.1974.

 

1974/75

Ein Neubau für die Sonderschule ist geplant.

Das Sportfest findet erstmalig auf dem neuen Hartplatz statt.

 

1976/77

Es gibt neue Lehrpläne und einheitlich regionale Probearbeiten.

Alle Klassen werden mit einem Tageslichtprojektor ausgestattet.

 

1978/79

Eine Klasse der Sonderschule zieht in die Grundschule am Grünen Markt ein, da ein Klassenzimmer frei wird.

 

1980/81

Die regional einheitlichen Probearbeiten werden abgeschafft und das Übertrittsverfahren wird neu geregelt.

 

1981/82

Der Pillenknick macht sich bemerkbar – die Grundschule wird nur noch zweizügig geführt.

Eine zweite Sonderschulklasse zieht vorübergehend ein, bis beide Klassen am 1. Februar 1982 im neuen Haus an der Westumgehung eine Bleibe finden.

 

1982/83

Textilarbeit/Werken darf jetzt nur noch von Fachlehrkräften unterrichtet werden.

Die Druckknopfampel an der Haager Straße wird von vielen Autofahrern leicht übersehen und stellt so eine Gefahrenstelle dar. Die gelben Markierungsstreifen auf den Gehwegen werden in den Sommerferien 1983 erneuert.

 

1983/84

 

Rektor Mayrhofer erhält den Kulturpreis des Landkreises Erding (16.12.83).

Das Schulamt zieht von der Bräuhausgasse ins neu erbaute Landratsamt am Alois-Schießl-Platz um.

 

In den Osterferien wird von der Stadt ein Zebrastreifen und eine Kreuzung für den Verkehrsunterricht auf den Schulhof gemalt.

 

1984/85

„Hurra, die Schule brennt!“ Unter der Turnhalle, im Fahrradkeller bricht im November ein Feuer aus, das den Raum ziemlich verwüstet und dort abgestellte Schulmöbel zerstört. Man vermutet Brandstiftung. Der Sachschaden beträgt 5000 DM.

 

1986/87

Im Oktober wird eine Asylantenklasse mit 8 Kindern aus dem Libanon zusammengestellt, im November aber wieder aufgelöst. Die Schüler werden auf die Klassen verteilt und erhalten Förderunterricht in der deutschen Sprache.

Hans Zehetmair wird bayerischer Kultusminister (November 1986).

Rektor J. Mayerhofer geht in den Ruhestand.

 

1987/88

Peter Stanzel wird der neue Schulleiter.

Erstmals fährt eine zweite Klasse ins Schullandheim nach Wasserburg.

 

1988/89

Der Schulbus für die Schüler aus Williamsville wird eingestellt. Die Kinder kommen jetzt oft später nach Hause, da sie an der gefährlichen Haltestelle „Haager Straße“ auf den Linienbus warten müssen.

Das Schulhaus wird in den Sommerferien 1989 verschönert und renoviert. Über dem Eingang steht nun in großen Buchstaben „GRUNDSCHULE“.

 

1989/90

5. Mai 1990: Der 80. Geburtstag der Schule wird mit einem großen Schulfest gefeiert.

 

1990/91

Im Sommer 1991 hat das Schwedenlager auch auf der Schulwiese seine Zelte aufgeschlagen.

 

1991/92

Die mausgrauen Betonwände beim Kinderplanschbecken des Erdinger Schwimmbads werden von Kindern bemalt und besprüht. Die Grundschule am Grünen Markt erhält dafür den ersten Preis.

Zur Schulausstellung in Verbindung mit den Erdinger Kinderkulturtagen wird das Schulhaus auch außen mit bunten Stoffbahnen geschmückt.

 

1992/93

Mit viel Baulärm geht die Sanierung des Platzes „Grüner Markt“ einher.

Im Keller der Schule entsteht eine öffentliche Toilette.

6. Mai 1993: Feier der Rückkehr der Fieranten auf den neu gepflasterten Marktplatz.

Im Schulhaus übernachten Teilnehmer des evangelischen Kirchentages (Juni 1993).

 

1995/96

Kooperation mit der Nikolausschule: neun Schüler sind in der Grundschule am Grünen Markt mit teilweise gemeinsamen Unterricht (Partnerklasse) ausgelagert.

Das Schwedenlager bezieht wieder den Pausenhof.

 

1996/97

Die Erstklässler werden erstmals nach der neuen Rechtschreibung unterrichtet.

Gemeinsamer Schullandheimaufenthalt der Klasse 3a und der Klasse M1  von der Nikolausschule, die weiterhin im 3. Stock ihr Klassenzimmer hat. Zum Ende dieses Schuljahres muss diese Klasse ausziehen, da kein Fahrstuhl vorhanden ist.

 

1997/98

Der Erlös der Schulveranstaltung „Der Grüne Markt wird bunt“ vom 31. Januar 1998 kommt der Verschönerung des Schulhauses zugute. Im Mai findet eine große Malaktion statt: den Eingangsbereich gestaltet Steffi Vogel mit einem großformatigen Werk, die Wände in den Gängen werden frei nach Motiven aus Kinderbüchern von Janosch verschönert und Tine Pucher malt in Anlehnung an ihr Kinderbuch „Und so wächst der Baum“ eine Vorlage, die von den Kindern ergänzt wird. Jedes Stockwerk steht unter einem anderen Motto.

 

1998/99

 

Der Wanddurchbruch zu einem Garderobenraum im September 1998 schafft ein größeres Lehrerzimmer.

 

Der Umbau samt Einbau einer Küche ist bis Mai 1999 fertig gestellt.

 

1999/2000

Aus feuerpolizeilichen Gründen wird ab den Osterferien ein zweites Treppenhaus als Fluchtweg an der Westseite mit einem Kostenaufwand von ca. 380000 DM angebaut. Man hat sich für einen Massivbau mit Fenstern entschieden, der sich optisch an der Fassade des Altbaus orientiert. Stadtbaumeister Johann Weger und Architekt Erich Hansel sind für Planung und Durchführung verantwortlich.

Das 90-jährige Jubiläum der Grundschule am Grünen Markt wird im Mai 2000 begangen. Ehrengast ist der 96-jährige Anton Ebner, der im Jahre 1910 als Erstklässler die Eröffnung des Knabenschulhauses erlebte.

 

2000/01

Der Wunsch nach einem neuen, naturnahen Pausenhof führt zur Gründung eines Fördervereins am 30 Juni 2001. Die Ziele dieses Vereins sind:

- Förderung des Gemeinschaftsgefühls

- Pausenhofumgestaltung

- Beschaffung zusätzlicher Lehr- und Unterrichtsmittel

- Unterstützung kultureller und sportlicher Veranstaltungen der Schule

2001/02

Ein neuer Lehrplan tritt in Kraft.

Im Dezember 2001 erhält die Stadt Erding den Antrag zur Umgestaltung des Pausenhofs. Gerald Forstmaier wird zum Architekten erwählt und im Mai bauen die Kinder in den Klassen ihren Traumpausenhof als große Modelle, die im

Frauenkircherl ausgestellt werden.

Der Schulleiter Peter Stanzel wird in den Ruhestand verabschiedet und in einer Sänfte nach Hause getragen.

 

2002/03

Die neue Schulleiterin heißt Monika Eder.

Um die Finanzierung des neuen Pausenhofes sicher zu stellen veranstaltet die Schule im März eine Aktion mit Bilderversteigerung und im Mai ein Benefizkonzert.

Der erste Spatenstich am 19.05.03 mit Bürgermeister Bauernfeind, Architekt  Gerald Forstmaier und dem ehemaligen Schulleiter Peter Stanzel lässt die Bauarbeiten der Bauabschnittphase 1 beginnen (Teer abtragen, Berg mit Tunnelrutsche und Kriechtunnel, Vogelnestschaukel, Atrium, Baumhaus).

Die Pause der Kinder findet nun am Sportplatz bzw. am Grünen Markt statt.

 

2003/04

Mit der Bauabschnittphase 2 beginnt die Pflanzzeit und die Kinder können   wieder ab November auf den Pausenhof. Von März bis Mai 2004 werden in Phase  3 und 4 die Weidenarbeiten ausgeführt, die Ansaaten getätigt, das Piratenschiff gezimmert, ein Wasserschacht zur Sempt erstellt und schließlich der Teich geflutet.

Am 10. Juli findet die große Einweihungsfeier des neuen naturnahen Pausenhofes statt.

Lehrer, Eltern und Schüler haben in 8600 Arbeitsstunden kräftig mitgeholfen und die gesamte Schulfamilie freut sich über das gelungene Projekt.

 

2004/05

Das Programm „Faustlos“ zur Gewaltprävention startet.

 

2006/07

In einem Tanzprojekt erproben die Schüler fünf Wochen lang mit ausgebildeten Tänzern modernen Ausdruckstanz.

 

2007/08

Die Einrichtung einer Lernwerkstatt mündet in die Projektwoche „Die vier Elemente“.


2008/09

 

Ein eingruppiger Schulkindergarten unter der Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes ist ab September in unsere Schule eingezogen.

Die Einrichtung von einem “Musterklassenzimmer“ mit farbigen

 

Metallwänden, Eigentumsfächern und tageslichtempfindlichen Lampen erfolgt. Nach und nach sollen alle Klassenzimmer so ausgestattet werden.

 

Im Februar 2009 werden Sanierungsarbeiten an der Dachkonstruktion durchgeführt.

 

Bereits im März 2009 wird beschlossen, die Schule als energetische Sanierungsmaßnahme mit oberster Priorität für das Konjunkturpaket II zu melden.

Im April 2009 steht es fest: Die Grundschule am Grünen Markt muss saniert werden. „Nicht nur von energetischer Seite, sondern auch aus statischer Sicht besteht an dem Gebäude Handlungsbedarf“, erklärt Stadtbaumeister Sebastian Henrich. Die Stadt rechnet mit Zuschüssen aus dem Konjunkturpaket II.

4,8  Millionen Euro an Investitionen sind veranschlagt.

Das Architekturbüro Ralf Grotz aus Erding wird mit der Sanierung und dem Umbau beauftragt.

Folgende Arbeiten sollen durchgeführt werden:

-      Fassadendämmung

-      Dacherneuerung

-      Umstellung von Gas auf Fernwärme aus der Geothermie

-      Neue Fenster

-      Neue Türen

-      Neue Sanitärausstattung

-      Neue Anstriche

-      Neue Elektroinstallationen

-      Neue Lüftung für Turnhalle und Umkleiden

-      Neues Beleuchtungskonzept

-      Blitzschutz

-      Erneuerung der Brandmeldeanlage

-      Austausch der Teppiche gegen Linoleum

-      Statische Sanierung der durchhängenden Decken auf der Nordseite

-      Lüftungskonzept

-      Aufzug

Die Fassade der Schule soll so wiederhergestellt werden, wie sie vor 100 Jahren einmal ausgesehen hat.

Bei der Vergabe von Fördermitteln nach dem Konjunkturpaket II ist die Grundschule am Grünen Markt leer ausgegangen.

 

Bunte Holzfiguren entstehen im Rahmen der Stadtteilkunst im Juni 2009 in Zusammenarbeit mit der Malerin und Kunsttherapeutin Barbara Nickel und werden am Zaun des Pausenhofs angebracht.

 

In den Sommerferien 2009 beginnen die Bauarbeiten mit dem Aufstellen von vier Klassenzimmermodulen am Grünen Markt, in denen ab nächstem Schuljahr die vierten Klassen untergebracht sind.

Der Wochenmarkt findet bis auf Weiteres am Schrannenplatz statt.

 

2009/10

Ab diesem Schuljahr beginnt an unserer Schule die Schulsozialarbeit.

Im November 2009 entdeckt man neue Brandschutzmängel. Für die Turnhalle ist ein zweiter Rettungsweg einschließlich Fluchttreppe erforderlich. Außerdem müssen die Lichtkuppeln über dem Mehrzweckraum entfernt werden.

Im April 2010 gibt es weitere Bauvorhaben: Das Hausmeisterhaus soll abgerissen und durch einen Anbau ans Haupthaus für Schulkindergarten mit Nebenräumen und Mehrzweckraum ersetzt werden. Geschätzte Kosten: 751 000 Euro.

Die 100-Jahrfeier wird auf einen Zeitpunkt nach den Umbaumaßnahmen verschoben.

 

2010/11

In Zusammenarbeit mit dem Künstler Hans Langner entstehen gleich zu Beginn dieses Schuljahres in einem einwöchigen Kunstprojekt bemalte Planen, Regenschirme und andere kreative Gegenstände.

Die Bauarbeiten gehen weiter.

Im Mai geraten beim Abdichten des Flachdachs zwischen Schulhaus und Turnhalle mit Bitumen Dehnfugen ins Glimmen. Die Feuerwehr Erding löscht das Feuer problemlos.

Die Kinder der 3. und 4. Klassen, die in diesem Schuljahr in den vier Containerklassenzimmern unterrichtet werden, können im Juli wieder ins Schulhaus ziehen. Die Container werden abgebaut.

Der Baubeginn für das Nebengebäude mit Schulkindergarten und Mehrzweckhalle erfolgt ab August 2011.

 

2011/12

Die Grundschule am Grünen Markt ist seit diesem Schuljahr eine der ersten 37 Schulen mit Profil Inklusion in Bayern: behinderte und nicht behinderte Kinder werden gemeinsam unterrichtet. Durch diese Maßnahme soll u. a. die  UN- Behindertenrechtskonvention umgesetzt werden. An unserer Schule sind einige Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf eingeschult, bis jetzt aber keine Schüler mit körperlichen Handicaps. Eine Sonderschulpädagogin unterstützt das Kollegium.

Die Grundschule am Grünen Markt kann im März eine Auszeichnung vom Kultusministerium entgegennehmen. Wir erhalten eine  Urkunde:

„Schule mit dem Schulprofil Inklusion“.

Die diesjährigen Schulanfänger müssen auf drei erste Klassen aufgeteilt werden, die anderen Jahrgänge werden je zweizügig geführt.

Der Anbau für den Schulkindergarten und den Mehrzweckraum schreitet voran.

Dafür wird der Pausenhof mit einer Bretterwand abgeteilt. Die Klassen verbringen ihre Pausen jetzt am verkleinerten Pausenhof bzw. am Sportplatz.

Im September rutscht ein Bauarbeiter auf einem Stützpfeiler aus und stürzt 2 Meter in die Tiefe. Er zieht sich Verletzungen im Brustbereich zu.

Im Stadtrat wird im Januar 2012 entschieden, dass der Schulkindergarten bzw. der Mehrzweckraum außen mit sibirischer Lärche verkleidet wird.

Die Gefahrenstelle am Zebraübergang in der Haager Straße soll entschärft werden, indem eine Lampe installiert werden soll, die diesen Bereich besser ausleuchtet.

Anlässlich eines Schulfestes im Mai kann der wegen der bisherigen Bauarbeiten eingelagerte Maibaum wieder aufgestellt werden. Seitdem schmückt er die nordwestliche Ecke des Schulgrundstückes.

2012/13

Seit diesem Schuljahr ist der Schulkindergarten im neuen Anbau untergebracht.

Ein Raum im Haupthaus wird frei und kann von der Mittagsbetreuung belegt werden. Auch der Mehrzweckraum ist fertig und wird gleich für die ersten Elternabende genutzt.

Von dem Ertrag des letztjährigen Sponsorenlaufs hat die Schule ein Bodentrampolin für den Pausenhof angeschafft.

Im Februar 2013 verschwindet die Bretterwand und die Kinder haben wieder den gesamten Pausenhof zum Spielen.

Ein Zaun mit Einganstor zum Pausenhof wird errichtet.

 

Die letzten Arbeiten einschließlich der Anlage des Außenbereichs sind bewerkstelligt.

Am 7. Juni 2013 kann der 100. Geburtstag, der eigentlich der 103. Geburtstag unserer Schule ist, gebührend gefeiert werden.

 

Zusammengestellt von Elke Käsbauer unter Verwendung folgender Quellen:

 

  • Chonik der Grundschule am Grünen Markt (ab dem Schuljahr 1951 vorhanden)
  • Chronik von Erding – Kurze Aufzeichnung wichtiger Vorkommnisse in der königlich bayerischen Stadt Erding, niedergeschrieben von Friedrich Herbig, 1910 – o.J. , Stadtarchiv Erding.
  • Häuser- Beschreibung für die Stadt Erding von Frierich Herbig, 1929, Stadtarchiv Erding.
  • Kurze Chronik der Stadt Erding, verfasst von Friedrich Herbig. Schwankl´sche Buchdruckerei, Erding, 1926.
  • H. und K. Dachs: Erding -  das Werden einer Stadt. Erding, 1961.
  • Organisationskomitee 750 Jahre Stadt Erding (Hrsg.): Stadt Erding, Chronik-Bilderbogen-Dokumente, Altenerding, o.J.
  • Eugen Häuler: Erdinger auf der Schulbank – die Bildungsstätten unserer Stadt. In: Stadt Erding (Hrsg): Erding seit 1945 – Stadt im Wandel, 2003.
  • Stanzel, Peter: Erding - heimatkundlich betrachtet. Zulassungsarbeit zur ersten Lehramtsprüfung  bei Prof. Dr. Franz-Otto Schmaderer, München, 1964.

 

Besonderer Dank gilt Herrn Adelsberger vom Stadtmuseum Erding, Herrn Hirmer vom Stadtarchiv, Herrn Ringler, Sohn des ehemaligen Schulleiters Max Ringler, Herrn Studiendirektor Eugen Häusler, dem Lehrer Herrn L. Eglinger und dem Architekturbüro Grotz für die Einsichtnahme in Dokumente und die Bereitstellung von Bildmaterial.